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Gesunde Böden für vitale Streuobstwiesen - Bodenansprache mit dem Bodenkoffer

| Sabrina Diyaroglu
Bodenworkshop Farbskala

Ende Juli 2025 fand am Streuobsterlebnisgarten Panholling in der Gemeinde Hunding ein halbtägiger Bodenworkshop unter dem Motto „Gesunde Böden für vitale Streuobstwiesen, Bodenansprache mit dem Bodenkoffer“ statt. Veranstaltet wurde der praxisnahe Workshop vom Niederbayerischen Streuobstwiesenkompetenzzentrum Lallinger Winkel e.V., fachlich unterstützt von der Diplom-Geologin Ruth Mahla, die mit viel Erfahrung und Begeisterung durch das Programm führte.

Ziel des Workshops war es, den Boden mit allen Sinnen erlebbar zu machen. Durch Tasten, Riechen, und Sehen sollten die Teilnehmenden einen neuen, ganzheitlichen Bezug zum Boden entwickeln. Ruth Mahla machte gleich zu Beginn deutlich, wie bedeutend der Boden als Lebensraum ist: "Eine Handvoll Erde enthält mehr Lebewesen als Menschen auf der gesamten Erde." Diese enorme biologische Vielfalt wird oft übersehen, ist aber die Grundlage für fruchtbare Böden und gesunde Pflanzen.

Zu den wichtigsten Bodenbewohnern zählen Regenwürmer, Bakterien, Pilze (wie Mykorrhiza), Asseln, Tausendfüßler, Ameisen und viele weitere Kleinstlebewesen. Es sind die unsichtbaren Helfer, die im Verborgenen arbeiten, damit Pflanzen wachsen, Obstbäume gedeihen und Böden fruchtbar bleiben. Besonders der Regenwurm stand im Fokus – als natürlicher Bodenlockerer, Humusproduzent und stiller Architekt eines gesunden Ökosystems.

Mit Spaten, Bodensonde und dem sogenannten Bodenkoffer machten sich die Teilnehmenden daran, den Boden zu untersuchen. Es wurde geknetet, geschüttelt, gefühlt und gerochen. Durch eine Schlämmprobe wurde die Bodenart bestimmt, mithilfe der Sonde die Verdichtung gemessen, das Feldgefüge wurde analysiert, nach Bodenlebewesen gesucht und Zeigerpflanzen begutachtet – jedes Detail gab Hinweise darauf, wie gesund der Boden ist und ob er sich gut für den Streuobstanbau eignet.

Sogenannte Zeigerpflanzen wie Ampfer oder Wegerich halfen dabei, Rückschlüsse auf die Bodenqualität zu ziehen, zum Beispiel ob ein Boden eher sauer, nährstoffreich oder verdichtet ist. Zum Abschluss wurden Bodenproben auf ihren pH-Wert hin untersucht und mithilfe von Salzsäure der Kalkanteil ermittelt.

Die Teilnehmenden zeigten sich begeistert von der anschaulichen und praxisorientierten Herangehensweise und zugleich überrascht, wie viele Informationen sich mit einfachen Mitteln direkt aus dem Boden gewinnen lassen.

Der verwendete Bodenkoffer kann künftig beim Streuobstwiesenkompetenzzentrum ausgeliehen werden – eine wertvolle Möglichkeit für Streuobstwiesenbewirtschafter, Gärtner, Landwirte oder interessierte Privatpersonen selbst aktiv zu werden und Böden vor Ort zu untersuchen.

Ein im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gefördertes Projekt – Integrierte Ländliche Entwicklung Sonnenwald – Regionalbudget 2025

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