Altes Handwerk voll im Trend
Wer auf seiner Streuobstwiese oder seiner artenreichen Blumenwiese im heimischen Garten eine Vielfalt an Pflanzen und Insekten fördern möchte, kommt nicht umhin, mindestens zwei Mal im Jahr zu mähen. Jahrhundertelang war die Bewirtschaftung der Wiesen mit der Sense üblich. Dadurch wurden Boden, Fauna und Flora geschont und es entstand eine große Dichte an Biodiversität in den Flächen. Auf diese Weise wurde die Kulturlandschaft bis Mitte des 20. Jahrhunderts geschaffen und geprägt.
Und darüber hinaus, was kann entspannender sein, als in den Morgenstunden auf seiner Streuobstwiese mit der Sense zu mähen, während der Tag erwacht?
Eine wiederentdeckte Praktik um zu Relaxen, zu Entspannen und um dabei sogar noch etwas für seine Fitness zu tun – Wiesenyoga sozusagen.
Um möglichst unangestrengt mähen zu können, ist jedoch einiges zu beachten.
Um genau dies zu erlernen, fand auf den Lallinger Streuobstwiesen der Familie Gruber und Scheungraber in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Bayerischer Wald und in Kooperation mit dem Niederbayerischen Streuobstwiesenkompetenzzentrum Lallinger Winkel e.V. ein Sensenkurs statt.
Sensenlehrer und Streuobstwiesenberater Georg Zellner vermittelte den Teilnehmern einen Tag lang alle wichtigen Informationen rund um das nachhaltige Mähen mit der Sense.
Erst wurde gedengelt, dann gemäht – vormittags wurden alle Fragen zum Dengeln geklärt und verschiedene Dengeltechniken und -werkzeuge gezeigt. Im Anschluss durfte man das Erlernte an zur Verfügung gestellten Sensenblättern selbst ausprobieren.
Natürlich erklärte Georg Zellner den Teilnehmern auch die korrekte Einstellung der Sense, die verschiedenen Sensentypen, die rückenschonende Mähtechnik sowie die richtige Pflege der Sense, um effizient und mit Spaß mähen zu können.
Nachmittags ging es ans Mähen auf die Streuobstwiesen, wobei man auch verschiedene Sensentypen ausprobieren konnte und weitere Tipps, Tricks und Hilfestellungen vom Sensenexperten Georg Zellner bekam.
Am Ende des Tages hatten die Teilnehmer das nötige Wissen in der Theorie und Praxis erhalten, um fast lautlos und ohne große Anstrengung - wie schon unsere Großeltern - Wiesen und Gärten per Hand zu mähen und so einen artenreichen Lebensraum zu schaffen und zu erhalten.
Früher eine Notwendigkeit zur Bewirtschaftung und Pflege der Flächen – heute eine Möglichkeit des individuellen Naturschutzes, wie auch Naturpark-Rangerin Carina Kronschnabl bestätigte.
Für weitere Infos wenden Sie sich gerne an den Streuobstwiesenberater Georg Zellner.